Willkommen zurück zu “Unternehmensblicke”! In dieser Ausgabe nehmen wir euch mit zu unserem spannenden Besuch bei der Lederfabrik Gmelich & Söhne GmbH und zeigen, was diesen Tag so besonders gemacht hat.

Besuch bei der Lederfabrik Gmelich und Söhne GmbH

 

Am Mittwoch, den 20. November 2024, hatten wir das Vergnügen, die Lederfabrik Gmelich und Söhne GmbH in Großbottwar zu besuchen. Nach unserer Mittagspause machten wir uns von Steinheim aus auf den Weg. Bei unserer Ankunft wurden wir herzlich von Herrn Mayer und Herrn Suk empfangen. Ohne große Umschweife begann eine spannende 1,5-stündige Führung durch die Lederfabrik, die uns faszinierende Einblicke in die Lederherstellung bot.

 

Gerbfässer

Station 1: Die Wasserwerkstatt

Der Rundgang begann in der Wasserwerkstatt, wo die angelieferten Rohhäute – noch inklusive Fell – verarbeitet werden. In großen Holzfässern reinigen die Häute über einen Zeitraum von 48 Stunden, bevor die sogenannte „Blöße“ von restlichem Unterhaut-Bindegewebe befreit wird. Anschließend erfolgt mit einem Bandmesser das Spalten auf gleichmäßige Stärke. So entsteht die obere Schicht, der Narbenspalt.

Direkt danach findet das Gerben der Spalthaut statt. In drei großen Gerbfässern verwandelt sich die verderbliche Blöße innerhalb von 24 Stunden in haltbares Leder. Dabei geben hochwertige Mineralsalze dem Leder seine typische blaue Farbe und machen es zu „Wetblue-Leder“.

 

Station 2: Vorbereitung zum Färben

Nach dem Gerben entfernen Abwelkmaschinen überschüssiges Wasser aus den Häuten, während parallel die Fläche und Stärke der Häute vermessen wird. Anschließend sortiert das Team die Häute nach klar definierten Kriterien in bis zu 16 Sortimente, bevor sie bis zur weiteren Verarbeitung zwischengelagert werden.

 

Wet-Blue und gefärbtes Leder

Station 3: Das Färben

Das eigentliche Färben erfolgt in rotierenden Färbefässern, die mit Wetblue-Leder, Farbstoffen und Nachgerbstoffen gefüllt werden. Während die Fässer kontinuierlich rotieren, löst sich die Farbmischung dank der Zugabe von warmem, enthärtetem Wasser gleichmäßig in die Häute ein. Dieser Prozess dauert, abhängig von der Rezeptur, zwischen drei und zwölf Stunden. Neben der Farbgebung beeinflusst dieser Schritt auch die Haptik, Optik und den Geruch des Leders – ein essenzieller Teil der Lederherstellung.

 

 

 

Station 4: Vorzurichtung

Nachdem die Häute gefärbt wurden, presst eine Ausreckmaschine überschüssiges Wasser aus dem Leder. Anschließend fixiert der Klammerrahmentrockner das Leder, bevor es innerhalb von sechs Stunden durch den Trockenkanal geführt wird. Durch diese Prozesse bleibt die Form des Leders erhalten.

Da die Fasern des Leders nach diesen Arbeitsschritten oft verhärtet sind, sorgt die Stollmaschine für die notwendige Auflockerung. Das macht das Leder weicher und geschmeidiger. Für besondere Designs durchläuft das Material zudem eine Prägemaschine. Mit Druck und Hitze entstehen hier auf Wunsch individuelle Muster. Gmelich fertigt sowohl Anilin-, Semi-Anilin- als auch pigmentiertes Leder und bietet dadurch eine breite Vielfalt für Kundenanforderungen.

 

Station 5: Zurichtung

Anissa, Lorenzo und Herr Mayer von Gmelich

Das fertig bearbeitete Leder erhält eine Schutzschicht. Dafür mischt das Team wasserbasierte Farben mit Bindemitteln und trägt diese auf die Oberfläche des Leders auf. Abschließend schützt eine Appretur das Leder vor Schmutz und sorgt gleichzeitig für eine erhöhte Haltbarkeit.

 

 

 

 

 

 

Station 6: Qualitätssicherung und Lager

Während der gesamten Produktion überwacht das Team die Qualität des Leders durchgehend. Neben Tests auf Reißfestigkeit und Dauerfaltverhalten überprüft es auch die Reibechtheit und, je nach Artikel, die Flammfestigkeit. Im Lager werden die fertigen Häute elektronisch vermessen und mit einer Chargennummer versehen, die alle Verarbeitungsschritte nachvollziehbar macht. Damit das Leder seine hochwertige Form behält, lagert es schließlich flach auf Böcken.

 

Tierwohl und Nachhaltigkeit – zentrale Werte bei Gmelich

Für Gmelich steht fest: Ohne Tierschutz und Tierwohl ist eine hochwertige Lederproduktion nicht denkbar. Daher bezieht das Unternehmen die Rohwaren vorrangig aus Deutschland und Österreich, zwei Ländern, in denen der Tierschutz fest im Gesetz verankert ist – in Deutschland sogar im Grundgesetz. Gesunde und gut behandelte Tiere liefern Häute und Felle von höherer Qualität. Diese weisen weniger Verletzungen oder Insektenschäden auf und ermöglichen die Herstellung edler Gmelich-Leder. Dadurch hebt sich das Unternehmen klar von Massenware aus Übersee ab.

Die Rohhäute stammen als Nebenprodukt aus der Fleisch- und Milchwirtschaft. Statt sie zu entsorgen, verarbeitet Gmelich sie zu langlebigem und hochwertigem Leder. Auf diese Weise entsteht ein nachhaltiges Produkt, das Ressourcen schont und einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leistet.

Auch in der Produktion legt Gmelich großen Wert auf Nachhaltigkeit. Innovative Verfahrenstechnologien, gepaart mit Erkenntnissen aus der Lederforschung, sorgen dafür, dass die Herstellung so ressourcenschonend wie möglich abläuft. In den letzten Jahren hat das Unternehmen viel in moderne Technologien investiert, um weiterhin exklusives und umweltfreundliches Leder anzubieten.

Lederprodukte von Gmelich

Neben der beeindruckenden Produktion lernten wir auch die vielseitigen Lederprodukte von Gmelich kennen. Von Ascot über Bronco bis hin zu Touch! – jedes Leder überzeugt mit einzigartigen Eigenschaften und höchster Qualität. Egal ob Möbelbezug, Kleidung oder Schuhe, die Produkte erfüllen unterschiedlichste Ansprüche.

 

Ein unvergesslicKönigherz Team hes Andenken

Am Ende unseres Besuchs erwartete uns noch eine besondere Überraschung: ein Schlüsselanhänger in Form eines kleinen Rinds. Gefertigt aus feinstem Leder und in verschiedenen Farben erhältlich, war dieses charmante Geschenk ein wunderbares Andenken an einen großartigen Tag.

 

 

 

Fazit

Unser Besuch bei Gmelich & Söhne GmbH war eine beeindruckende Erfahrung. Von der Leidenschaft für Tierwohl und Nachhaltigkeit bis hin zur präzisen Handwerkskunst – das Unternehmen zeigte uns, wie aus Rohhäuten ein exklusives und langlebiges Produkt entsteht. Wir danken Herrn Mayer, Herrn Suk und dem gesamten Team für diesen inspirierenden Einblick in die Welt der Lederherstellung!

 

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